Der Tag begann ohne Eile, so wie es nur an wenigen Tagen gelingt. Die Sonne hing noch tief über München, als wir den Eingang des Tierparks Hellabrunn erreichten. Ein leichter Wind strich über die Isarauen, und Lana blieb einen Moment stehen, als müsse sie den Ort erst auf sich wirken lassen.
„Es riecht nach Abenteuer“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln, das in ihren Augen begann und erst viel später ihren Mund erreichte.
Wir gingen durch die breiten Wege, vorbei an alten Bäumen und kleinen Wasserläufen, die Hellabrunn seinen besonderen Charakter geben. Lana wirkte gelöst, neugierig, fast kindlich begeistert – eine Seite von ihr, die man nicht jeden Tag sieht, aber die umso schöner ist, wenn sie sich zeigt.
Unser Ziel waren die Elefanten. Es war, als hätte sie den ganzen Weg über nur darauf gewartet. Schon bevor wir die Anlage sahen, hörten wir das leise Brummen der Tiere, dieses tiefe, vibrierende Geräusch, das irgendwo zwischen Herzschlag und Naturgewalt liegt.
Als wir an den Elefanten ankamen, blieb Lana still stehen. Vor uns bewegten sich die Tiere langsam, würdevoll, beinahe meditativ. Ein älteres Weibchen schob den Rüssel durch den Sand, während ein jüngeres Tier versuchte, ein paar trockene Zweige zu erreichen.
Lana sah ihnen zu, lange und ruhig, und in diesem Moment lag etwas Weiches in ihrem Blick. „Sie sind so stark und gleichzeitig so friedlich“, sagte sie leise, fast ehrfürchtig. „Man kann nicht anders, als sie zu respektieren.“
Ich betrachtete sie im Augenwinkel. Die Art, wie sie sich in diesen Moment hineinfallen ließ, wie sie empfand und beobachtete, ohne Eile und ohne Fassade – es machte den Ausflug zu etwas Größerem als nur einem Spaziergang.
Wir gingen weiter durch den Tierpark, schlenderten an den alten Gehegen vorbei, hielten manchmal an, um einfach nur zu schauen. Lana sprach viel über ihre Heimat, über Tiere, die sie früher gesehen hatte, über Erinnerungen, die plötzlich wieder wach wurden. Ihr Lachen hallte zwischen den Wegen wider, leicht und warm.
Gegen Nachmittag saßen wir auf einer Bank in der Nähe des Flamingo-Geheges. Die Sonne brach durch die Wolken, tauchte die Szene in ein weiches Golden. Lana lehnte sich zurück, schloss für einen Moment die Augen und sagte leise:
„Das hier… der Tag, der Ort, die Ruhe… Ich werde das nicht vergessen.“
Und ich wusste, sie meinte es genauso, wie sie es sagte.
Der Tierpark Hellabrunn war an diesem Tag für uns beide mehr als ein Ausflugsziel. Er war ein Ort der Nähe, der Erinnerung, des Staunens. Ein Ort, der zeigte, wie viel Tiefe ein einfacher gemeinsamer Tag haben kann.









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