SM und DS


Die Entdeckung der Evolution
schliesst die Einsicht ein, dass unsere Gegenwart mit absoluter Sicherheit
nicht das Ende oder gar das Ziel der Entwicklung sein kann“ (Hoimar von Ditfurth). …
dies gilt fuer das grosse Ganze ebenso im Kleinen, sprich fuer jeden einzelnen.
J.W.v.Goethe fasste es in ganz einfache Worte,
in dem er sagte: „Täglich werfe ich eine neue Schale ab“.
Während Friedrich von Humboldt mit den Worten: „Man kann nur erlangen, wozu man reif geworden ist und es kann in der geistigen und Charakter-Entwicklung keinen Sprung geben“,
auch Ursache und Wirkung mit einbezieht.
Der Mensch reift an und mit seinen Erfahrungen. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ueber die Jahre Ansichten Veraenderungen unterliegen koennen, ebenso wie Wertigkeiten,
Fragestellungen genauso wie deren Antworten.
Grundlegende Veränderungen habe ich nicht an mir feststellen koennen, wohl aber habe ich einiges präzisieren können.
Intensiver als je zuvor habe ich zu der Feststellung kommen müssen, wie wichtig ein adäquates Pendant, der RICHTIGE Partner in einer Beziehung ist,
um sich darin verwirklichen und damit ganz sich selbst sein zu können.
Mich selbst sein können, schliesst ein ausgepraegtes D/s in der Beziehung genauso ein wie SM.
Mein altruistisches Wesen, nicht frei von egoistischen Zuegen erfragt, damit ich ueberhaupt Unterwürfigkeit leben und erleben kann, ein permanentes und absolutes Machtgefälle.
Das Fördern und Fordern meiner Devotion beginnt jenseits von täglichen Verrichtungen und dem Herrn und Partner das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, da ich damit auch meine eigenen Bedürfnisse decke.!
Es beginnt genau dort, wo bestimmte Handlungen ritualisiert werden, Regeln deren Einhaltung mir geboten ist zur Anwendung kommen oder Verhaltensweisen gefordert sind, die mir antrainiert werden.
Exakt erst ab dann bezeichne ich es als gelebtes D/s.
Ich bedarf weder eines Vertrages noch eines niedergeschriebenen Regelkatalogs…
Ich weiss, wem ich gehöre, kenne meinen Platz,
weiss was ich an Kleidung zu tragen habe,
was ich zu tun und zu lassen habe, versteht sich von selbst…,
es existiert und lebt in mir, das Wohlergehen und die Bedürfnisse meines Herrn besitzen
fuer mich ohnehin oberste Priorität, wozu also aufschreiben…
Was ich benötige, um meiner Submission gewahr zu werden ist Konsequenz.
Nichts weiter als wirkliche Konsequenz mit aller notwendigen Strenge und Härte, die über mein Denken und Tun wacht,
es kontrolliert auch nur registrierend,
es korrigiert und auch straft, wenn nötig.
Nichts weiter als konsequente Führung in ihrem ganzen Ausmass.
Um konsequent sein zu können, ist es aber auch notwendig Konsequenz
gegen sich selbst walten zu lassen,
u.a. ein Aspekt wahrer Dominanz.
Ich bedurfte eines Herrn, dessen Persönlichkeit und Lebensphilosophie nichts anderes zulässt,
als ein gelebtes absolutes Machtgefälle eines Herrn, dessen Selbstsicherheit in seinem Denken und Handeln mir meine Sicherheit gibt und mir dabei seine Achtung für meine Person nicht verwehrt.
Genauso einfach oder auch so schwierig war es für mich herauszufinden,
welchen Stellenwert SM in meinem Leben hat
und wonach die Schmerzerotikerin und Masochistin in mir verlangt.
Man sollte sich nichts vormachen…
eine befriedigende Sexualität ist nun einmal egoistisch.
Sexuelle Erregung und Befriedigung
erfahre ich nun mal ausschliesslich über den Schmerz und/oder der Macht und Gewalt,
die mein Herr über mich hat bzw. ausuebt.
Ja, ich brauche den Schmerz, wie die Luft zum Atmen. Dieses kann niemand begreifen und verstehen,
der nicht genauso empfindet und erlebt.
Das kann niemand umsetzen,
der das Verlangen danach nicht auch in sich trägt.
Mir Schmerz zufügen,um mir einen
„Gefallen“ zu tun,
ist wie abgestandenes Bier, die Lust am Szenario wie angegorener Traubenmost,
dem jegliche Reife fehlt…
Den vollmundigen Geschmack eines guten Weines
mit einem angenehmen Abgang
bekomme ich folglich erst mit einem Herrn,
der es um seiner selbst willen tut.
Dann kann ich Lust wirklich als Lust,
Leid als Leid
und Qual auch als Qual empfinden.
Erst ab dem Moment habe ich begonnen den Facettenreichtum meiner Sexualität zu erkennen und zu erleben.
Ich wusste, wer ich bin…
Aber ich habe mir die falschen Fragen gestellt,
fragte nach was,
womit, wie, wo,
auf welche Weise….
Dabei liegt die einzige Antwort
in der richtigen Frage nach dem WER…
Dann entsteht Einklang durch Gegensätzlichkeit,
eben Yin und Yang…

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